Bauherr: Vermögen und Bau Baden-Württemberg
Bearbeitung: 2018 – 2023
Außenaufnahmen: Jürgen Pollak
Innenaufnahmen: Rose Hajdu
Die 1913 erbaute Villa Reitzenstein steht mit allen Nebengebäuden und der Parkanlage unter Denkmalschutz und ist seit 1952 Dienstsitz der Ministerpräsidenten von Baden-Württemberg. Der Haupteingang zum Gelände befindet sich in der Richard-Wagner-Straße zwischen den Pfortengebäuden Haus Nr. 17 und 19.
Unsere Aufgabe war die Sanierung aller Gebäude des Pfortenensembles einschließlich der Sicherheitseinrichtungen und Freianlagen der Schleuse. Außerdem sollte die Zugangssituation für Besucher komfortabler und barrierefrei geschaffen werden. Die ganz große Herausforderung bestand darin, dass während der gesamten Umbauzeit die uneingeschränkte Zufahrt mit allen Sicherheitsanforderungen möglich sein sollte. Daher wurde neben Haus 19 ein Durchbruch in der Umfassungsmauer des Parks angelegt. Zusammen mit einer Schranken- und Toranlage, Drehkreuz und Überwachungseinrichtungen entstand so die Interimszufahrt.
Die Zugangskontrolle mit Besuchereingang ist nach der Sanierung nun im Haus 17 untergebracht. Die rückwärtige Freifläche wurde als Besuchergarten umgestaltet, mit Zugang zur neuen Besuchertoilette im daneben liegenden Garagengebäude 15c.
In Haus 15a wurde neben den Unterkunftszimmern für die Fahrer und weiteren Büroräumen auch eine neue Begegnungszone mit Kaffeeküche geschaffen, indem die bislang offene Abstandsfläche zwischen Gebäuderückwand und anschließender Stützmauer verglast wurde.
In Haus 19 befinden sich nach der Sanierung weitere Büroräume. Trotz der umfangreichen Sicherheitsanlagen war es das Ziel, den historischen Charakter der Zugangssituation zu erhalten. Wo möglich wurde die historische Bausubstanz saniert, beschädigte Natursteine behutsam ergänzt und die Dächer erhielten wieder eine Deckung aus Schieferschindeln.
Alle Maßnahmen wurden fortlaufend intensiv mit dem Staatsministerium, der Denkmalbehörde, dem Sicherheitsdienst und der Wilhelma Parkpflege abgestimmt. Der 1. BA konnte im Oktober 2021 an den Nutzer übergeben werden. Nach der Umschaltung der Sicherheitstechnik erfolgte der Rückbau der Interimszufahrt und die Fertigstellung von Haus 19 bis Ende 2022.