WBW Universität Mannheim

Wettbewerb

Universität Mannheim, Schloss Ostflügel, Sanierung Aula, Katakomben und Kunstturm

Auslober/ Bauherr:  Vermögen und Bau Baden Württenberg, Amt Mannheim
Realisierung:          2013
Verfahren:              Verhandlungsverfahren – Konzepterarbeitung

Aula: Der vorliegende Entwurf unterstützt die Forderung des Denkmalschutzes, die zurückhaltende Gestaltung der Aula im Stile der 50 er Jahre zu erhalten. Der Saal mit seiner schlichten Eleganz soll erkennbar und die Wandflächen nahezu unverändert verbleiben. Die Wände werden nur in ihrer Oberflächenqualität überarbeitet. Das erste Element, das zunächst einmal die raumakustischen Defizite ausgleicht, ist die Neubildung der „Baffeldecke“. Sie erreicht die nötigen Absorptions- und Reflexionsflächen für eine bessere Sprachverständlichkeit im Saal. Die Ausbildung dieser Decke ermöglicht es, die Beleuchtungs- und Beschallungstechnik komplett unsichtbar zu integrieren. Damit bleiben die Kronleuchter das den Saal bestimmende Schmuckelement. Die Wellenform der Baffel-Elemente ist abgestimmt auf den Rhythmus der runden Fenster und Lüftungsöffnungen im oberen Wandbereich der Längswände. Durch den leichten Schwung der Decke macht sich diese im Raum frei und wirkt als eigenes modernes Element in Anlehnung und als stilisierte Reminiszenz an barocke Decken. Das zweite additive Element im Raum ist die „Medienbox“ unter der bestehenden Empore. Im Möbel sind Beamer und weiteres Equipment für die licht- und tontechnische Steuerung des Saales untergebracht. Damit ist die Medientechnik nicht sichtbar integriert und entlastet den Saal von technischen Einbauten. Durch die beiden neuen Elemente der „Baffel-Decke“ und der „Medienbox“ wird die zeitgemäße Medientechnik integriert und der eigentliche denkmalgeschützte Saal auf seine Schlichtheit der vertäfelten Holzwände mit den schönen Kronleuchtern zurückgeführt.

Zugangssituation und Rettungswege: Um eine Parallelnutzung der Aula und der Katakomben zu möglich, wird der Haupteingang über den Kunstturm neu erschlossen. Von dort gibt es an Stelle der kleinen unattraktiven Bestandstoiletten in Erd- und Zwischengeschoß zwei neue Treppenläufe, die am Zwischenpodest der denkmalgeschützten Haupttreppe anschließen. Damit sind die Eingriffe im Haupttreppenhaus gering. Die Treppe bleibt erhalten und wird durch die zusätzlichen Läufe ergänzt. Dieser neue Zugang bzw. Ausgang bildet einen zweiten, bisher fehlenden Rettungsweg. Ein dritter Fluchtweg aus der Aula, der auch den behindertengerechten Zugang ermöglicht, führt vom Flur der Aula zum Haupttreppenhaus des Kunstturms, an dem auch der erneuerte behindertengerechte Aufzug liegt. Am dritten Rettungsweg liegt die neue WC-Anlage für die Aula. Sie ist nach den Versammlungsstättenrichtlinien ausreichend bemessen und beinhaltet auch ein barrierefreies WC.

Katakomben: Die raumakustische Verbesserung wird durch das Aufbringen eine Akustikputzes im oberen Gewölbebereich erreicht. Auf Abhängen von Akustikelementen wird wegen Beeinträchtigung der Gewölbewirkung verzichtet. Wir schlagen darüber hinaus eine Reorganisation des Zugangs und der verschiedenen Barelemente vor. Durch die Haupteingangstüre gelangt man zu einem mittig liegenden Empfangstresen, der als Garderobe und Stauraum dient. Die weiteren zwei Zugänge werden links und rechts erreicht. Das ermöglicht in den Katakomben eine mittige Bar für die Versorgung und zusätzliche erforderliche Lagerflächen. Wir stellen uns helle Barmöbel zum Beispiel als Lichtkörper vor, die der Schwere des Raumes entgegenwirken.

WBW Universität MannheimDorothee Egger