Gemeindehaus, Paul Fischer-Haus

Gemeindehaus, Paul Fischer-Haus

 

Wettbewerb: 2017

Konzept Paul-Fischer-Haus

Die Zugangssituation zum Paul-Fischer-Haus ist wenig repräsentativ und führt direkt in den eigentlichen Saalbereich. Unser erstes Ziel war die Trennung der Bereiche und die Schaffung einer getrennten Foyer-Situation. Durch die Verlegung des Zugangs in die ehemalige Kinderbibliothek ergibt sich ein eigenständiges Foyer. Durch die große Verglasung mit Öffnungsmöglichkeit entsteht eine attraktive Eingangssituation und bei Bedarf kann durch Öffnen des Elements der Außenraum zum Beispiel beim „Sommerfest“ mit einbezogen werden. 

Durch das Foyer betritt man den Vorbereich Saal. Der ursprüngliche Eingang wird geschlossen und dient als Rückraum für den Saal, sowie als neue Verortung für die Kinderbibliothek, die auch geschlossen und räumlich abgetrennt werden kann. In der ehemaligen Garage wird die Erdgeschossebene über eine Rampe, die ins Foyer führt barrierefrei erschlossen. Ans Foyer angeschlossen wird ein neuer Aufzug, der das Obergeschoss barrierefrei erschließt. 

Die Küche wird zum Vorbereich hin erweitert und vergrößert. Die Küche selbst ist in Garbereich und Vorbereitung, sowie Spülküche unterteilt. 

Die WC Anlage wird neu geordnet und um ein Behinderten WC erweitert. Der Raumabschluss wird vorverlegt, sodass die Zugänglichkeit verbessert wird und ein Vorbereich entsteht. 

Die Saalfläche erhält zwei vollwertige Bereiche. Im niederen Bereich könnten Filmvorführungen und Vorträge stattfinden, der hohe Glasdachbereich kann vielfältig für alle Gemeindenutzungen wie Gymnastik, Zusammenkünfte und Veranstaltungen genutzt  werden. 

Im Obergeschoss werden die Jugendräume in Ihren Oberflächen überarbeitet, sowie die Fenster erneuert. Der Werkraum wird erneuert und gegenüberliegend zwei neue getrennte WC Räume eingebaut.  Die Terrassenfläche wird aktiviert und durch Pflanz- und Blumenbeete, sowie Sitzmöglichkeiten nutzbar gemacht. Das Geländer wird den Sicherheitsanforderungen entsprechend erhöht. 

Die Wohnungen im 2. Obergeschoss werden neu geordnet und erhalten großzügigere Zuschnitte der Wohnbereiche, die sich an die bestehenden Dachterrassen angliedern.

Das äußere Erscheinungsbild des Paul-Fischer-Hauses bleibt bis auf den Austausch der Fenster zur energetischen Verbesserung weitgehend erhalten. 

Wir empfehlen keine Außendämmung, da sie den Charakter des Hauses erheblich verändern würde. Partiell kann über Innendämmmaßnahmen eine energetische Verbesserung erzielt werden, diese Maßnahmen sind im Gesamtkontext bauphysikalisch zu ermitteln . 

Die zentralen architektonischen Mittel, das Gebäude in einen zeitgemäßen Zustand zu bringen, liegen in der Überarbeitung der Wand- und Deckenflächen, sowie den Möbeleinbauten, wie die Kinderbibliothek, der Küchenerweiterung inklusive Ausgabetheke, dem neu gestalteten, abgetrennten Foyer, sowie der Öffnung des Gebäudes durch großzügige Verglasungen zwischen Außenbereich, Foyer und Vorbereich Saal. 

 

Brandschutzkonzept

Die Entfluchtung im Erdgeschoss aus den Sälen wird verbessert. Die Trennwand wird erneuert und in ihrer Lage versetzt. Durch eine zweite Ausgangstüre aus dem großen Saalbereich in den Rettungsflur und einer weiteren Türe aus dem kleinen Saalbereich in den Rettungsflur sind beide Saalbereiche unabhängig zu entfluchten. Die erste Fluchtmöglichkeit aus dem großen Saalbereich geht über das Foyer. Eine weitere Fluchtmöglichkeit aus dem kleinen Saalbereich wird über ein Fenster in Richtung Zellerstraße geschaffen. 

Im Obergeschoss führt neben dem Hauptflur und der Haupttreppe als erster Fluchtweg aus jedem Jugendraum eine Türe auf die Dachterrasse als zweiten Fluchtweg. Am  Ende der Dachterrasse wird eine leichte Stahltreppe angestellt, die die Flucht auf die Römerstraße ermöglicht, so dass die Flüchtenden ohne Anleitersituation das Gebäude und die Dachterrasse selbständig verlassen können. 

Materialkonzept

Die steinernen Erdgeschossböden werden erhalten. Die Wand-und Deckenflächen werden farblich überarbeitet und im Erscheinungsbild homogenisiert. Neue Einbaumöbel und farbliche Sitzmöbel geben dem Foyer und dem Saalbereich eine zeitgemäße Anmutung. 

In den Jugendräumen werden die Einbaumöbel farblich überarbeitet und teilweise ersetzt. Die mobile Trennwand wird ertüchtigt um den Schallschutzanforderungen gerecht zu werden. Als neuen Bodenbelag sehen wir eine Beschichtung vor, die den bestehenden Linoleumboden ersetzt.

Barrierefreiheit

Das Gebäude wird über eine Rampe von der Zellerstraße neben dem Haupteingang barrierefrei erschlossen. Das gesamte Erdgeschoss ist barrierefrei zu erreichen. Eine neue Behindertentoilette ist im Erdgeschoss im Zusammenhang der Erneuerung der Toilettenanlagen geplant. Die Verbindung zum Obergeschoss erfolgt über einen neuen barrierefreien Aufzug, der alle Flächen im Obergeschoss erschließt. 

Gemeindehaus, Paul Fischer-HausDorothee Egger